25NEXT – BILDUNG FÜR DIE ZUKUNFT:
Eine gemeinsame Studie der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und des SINUS-Instituts 2019
Welche Eigenschaften und Fähigkeiten sind aus Sicht junger Menschen in Zukunft wichtig, um im Beruf erfolgreich zu sein? Glauben sie, dass sie über diese Zukunftskompetenzen verfügen? Wer hilft ihnen dabei, diese Eigenschaften bzw. Fähigkeiten zu erlernen?
In einer repräsentativen Studie der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und des SINUS-Instituts wurden 2019 dazu 1.102 Jugendliche zwischen 14 bis 24 befragt. Anhand einer Literatur-Recherche identifizierte SINUS vorab Fähigkeiten und Fertigkeiten, die als berufliche Schlüsselkompetenzen für die Zukunft verstanden bzw. von der Arbeitswelt eingefordert werden. Die lassen sich zu sechs Dimensionen verdichten: Communication, Collaboration, Critical Thinking, Creativity, Charisma und Coolness. Für jede dieser Dimensionen wurden Fragebogen-Items entwickelt. Ergebnis war ein kompakter, standardisierter Indikator zur Evaluation der subjektiven „Future Readiness“ junger Menschen: SINUS 6C: Future Competencies.

Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen schätzen die meisten der in der Befragung vorgegebenen Kompetenzen als zukunftsrelevant ein.
Bei 19 der 23 abgefragten Kompetenzen stimmen mindestens ca. drei Viertel der Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu, dass diese in der Zukunft wichtig sind, um im Beruf erfolgreich zu sein. Die einzigen Aspekte, die von weniger Befragten als zukunftsrelevant eingestuft werden, sind: „Neugierde“ (70%), „Entwicklung ungewöhnlicher Ideen“ (69%), „Erlernen von Fremdsprachen“ (68%) und „Einschätzung, ob Produkte unter fairen Bedingungen hergestellt werden“ (63%). Alle abgefragten Fähigkeiten und Fertigkeiten werden also über alle Kompetenz-Dimensionen hinweg von wenigstens zwei Dritteln der Befragten als zukunftsrelevant eingestuft.
Als am wichtigsten für den künftigen Berufserfolg werden die folgenden neun Kompetenzen gesehen (jeweils mind. 85% Zustimmung): „neue Dinge lernen bzw. sich weiterbilden“ (94%), „in stressigen Situationen einen kühlen Kopf bewahren“ (94%), „sich angemessen benehmen“ (93%), „die eigene Zeit richtig einteilen“ (91%), „Teamarbeit“ (90%), „knifflige Probleme lösen“ (89%), „Probleme offen ansprechen“ (89%), „aus vielen Informationen die wesentlichen erkennen“ (87%) und „leicht mit anderen Menschen in Kontakt kommen“ (85%). Dass diese Kompetenzen oben rangieren, deutet darauf hin, dass die Jugendlichen und jungen Erwachsenen von einer zunehmend komplexer werdenden Arbeitswelt ausgehen, deren Bewältigung Teamwork und gutes Zeitmanagement voraussetzt.
Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen stellen sich bei den meisten Zukunftskompetenzen ein gutes Zeugnis aus. Ausnahme sind Aspekte rund um die Dimensionen Coolness und Charisma.
Bei 12 der 23 abgefragten Kompetenzen sagen mindestens ca. 70% Jugendlichen und jungen Erwachsenen, dass sie darin „eher gut sind“. Besonders selbstbewusst antworten die Jugendlichen bei folgenden Aspekten (jeweils mind. ca. 80% Zustimmung): „sich angemessen verhalten“ (93%), „neue Dinge lernen bzw. sich weiterbilden“ (88%), „neugierig sein“ (87%), „sich in andere hineinversetzen“ (80%) und „Teamarbeit“ (79%).
Die größte Diskrepanz zwischen der Selbsteinschätzung und der Einschätzung der beruflichen Zukunftsrelevanz zeigt sich bei Kompetenzen, die sich den Dimensionen Coolness und Charisma zuordnen lassen:
- Nur zwei Drittel sagen, dass sie „bei Stress einen kühlen Kopf bewahren“, aber 95% rechnen damit, dass dies in Zukunft wichtig sein wird (Item der Dimension Coolness).
- Auch attestieren sich nur 59% ein „gutes Zeitmanagement“, aber 91% halten dies für eine wichtige Zukunftskompetenz (Item der Dimension Coolness).
- Nur 54% denken, dass sie „sich und ihre Ideen gut verkaufen“ können, 83% halten dies aber künftig für eine wichtige Fähigkeit (Item der Dimension Charisma).
- Nur 43% finden, dass sie gut darin sind, „vor fremden Leuten etwas vorzutragen“, aber 73% rechnen damit, dass diese Fähigkeit im Berufsleben wichtig sein wird (Item der Dimension Charisma).
Die Befunde zeigen auch, dass sich die breite Mehrheit der Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf eine globalisierte und vernetzte Arbeitswelt einstellen. Gleichzeitig attestiert sich aber nur etwa die Hälfte der Befragten das kommunikative Rüstzeug dafür:
- 68% schätzen die Bedeutung von Fremdsprachen für den Beruf in der Zukunft als wichtig ein. Aber nur 51% sagen, dass sie gut im „Erlernen von Fremdsprachen“ sind.
- 85% gehen davon aus, dass es in Zukunft wichtig sein wird, „leicht mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen“. Aber nur 51% finden, dass sie gut darin sind.



Weitere Informationen zur Studie 25next – Bildung für die Zukunft der Deutschen Kinder-und Jugendstiftung und des SINUS-Instituts finden Sie hier